Welche Instrumente bietet die therapeutische Hypnose? Welche Arten der Hypnosetherapie gibt es?
Bei vielen Menschen, die erstmals mit dem Begriff der Hypnosetherapie konfrontiert werden, stellt sich zuerst die Frage: Hypnosetherapie – Was ist das?
Nachdem der Begriff definiert wurde und Sie einen ersten Eindruck von dem Thema erhalten haben, können Sie hier anknüpfen und lernen, welche Arten und Instrumente der Hypnosetherapie es gibt.
Moderne Hypnose
Die moderne Hypnose unterscheidet sich von allen anderen hypnotischen Therapien, da diese Therapie mit geöffneten Augen stattfindet. Hier entstehen hypnotische Kommunikationsprozesse. Diese Hypnosen werden durch Anker und Trigger initiiert.
Das kritische Denken ist im Rahmen der Kommunikation nur vermindert aktiv. Suggestionen werden mit hoher Bereitschaft aufgenommen und als wahr abgespeichert.
Suggestive Inhalte stehen in Wechselbeziehungen mit Emotionen und Vorstellungen.
Was braucht es, dass die Therapie erfolgreich ist? Die Bereitschaft und Empfänglichkeit, die suggestiven Informationen in die eigenen kognitiven Systeme, Wahrnehmen, Denken, Erinnern, Fühlen usw. zu integrieren und als eigene Erfahrung mitzuteilen.
Den Willen der Suggestion oder den Sender Beachtung zu schenken.
Das Vertrauen in den Sender der Suggestion.
Der Glaube in die Suggestion und den Sender der Suggestion.
Klassische Hypnose
Der Zustand unseres kritisch denkenden Hirnareals ist weniger aktiv, wenn wir Hypnose als einen Zustand zwischen Wachsein und Schlaf erkennen. Es kommt zu dieser Gegebenheit, weil in unserem Gehirn andere Hirnströme vorhanden sind als im Wachzustand.
Bewusst, gewollt bis hin zu unbewusst, ungewollt ist unser Gehirn dazu imstande auf Kommando die Frequenzen zu ändern. Es gibt Gebiete in unserem Gehirn, die ausschließlich unter der Gegebenheit höherer Frequenz arbeiten. In hypnotischer Trance ist unser Unterbewusstsein wacher, während das Bewusstsein etwas schläfrig ist.
In einer hypnotischen Trance kann es zu folgenden Wahrnehmungen kommen:
- geistiges Abtauchen oder Abdriften
- Wachsein und zugleich nicht ganz präsent sein
- Schweregefühl in den Extremitäten
- Stimme hört sich weit weg an
- Leichtigkeit oder Schwebegefühl im gesamten Körper
- Intensiveres Wahrnehmen vom Herzschlag und Puls
- Gefühl der Bewegungsunfähigkeit
- Augenliederflattern
- Bauchgeräusche und tiefere Atmung erfolgen durch den entspannten Zustand
- leiser Stimme
- verminderter Schluckreflex
- vermindertes Zeitgefühl
- Zuckungen
- Nach der Hypnose trockener Mund, Kribbeln, Wärme oder Kälteempfinden in den Extremitäten
Ressourcenorientierte Hypnose
In dieser Therapieform werden in einem Vorgespräch die Wunschgefühle, Wunschvorstellungen, der Kontext (Wann, Wo, Wie) und der Ort der Entspannung gemeinsam ermittelt.
Unter der erzielten Trance werden hier die eigenen Ressourcen vom vergangenen oder zukünftigen ICH genutzt, um die Wunschgefühle und Vorstellungen mittels eines Ankers im Unterbewusstsein zu festigen.
Wirkdialog
Der Wirkdialog stellt ein lösungsorientiertes und ressourcenbasiertes Gespräch dar. Es wird das Ziel verfolgt, binnen kürzester Zeit die eigenen Ressourcen zu mobilisieren, dass diese förderlich eingesetzt werden können.
Das Ziel ist es, die eigenen Fähigkeiten zu aktivieren, um die Situationen, in denen ein Anliegen vorhanden ist, selbst bewältigen zu können. Der Wirkdialog kann zur besseren Vorstellungskraft auch mit geschlossenen Augen durchgeführt werden.
Affekt-Brücke und Altersregression
Affekt-Brücke: Bei der Affekt-Brücke wird sich an der Symptomatik (Gefühl) orientiert. Man geht zurück in gegebenenfalls unvorhersehbaren Szenen. Auch sind vergangene Szenen hier möglich.
Altersregression: Hier wird sich an Erinnerungen und Vorstellungen orientiert. Man geht zurück in bestimmte, vorgesehene Szenen. Auch sind zukünftige Szenen möglich (Progression)
Selbsthypnose
Bei der Selbsthypnose wird eine alleinige Durchführung einer Hypnose beschrieben. Es wird keine externe Hilfe zur Induktion einer Trance beansprucht. Bei einer Selbsthypnose beanspruchst du einen Teil deiner bewussten Instanz.
Das kann zur Folge haben, dass die gewünschte Tiefentrance durch die Aktivität des Bewusstseins beeinflusst wird. Um eine erfolgreiche Selbsthypnose zu absolvieren, benötigt es folgende Voraussetzungen, wie deinen Willen, deinen Glauben und dein Vertrauen.
Wir befinden uns einige Male am Tag in einer Selbsthypnose, doch meist auf unbewusster Ebene.
Woran erkenne ich, dass ich mich in einer Selbsthypnose befinde? Die folgenden Merkmale weisen darauf hin, dass Sie sich in einer Selbsthypnose befinden:
- Unbewusster Prozess
- Suggestionen werden nicht bewusst formuliert, sondern meist vorab programmiert
- Automatismus
- Hypnotisand/in und Hypnotiseur/in sind ein und dieselbe Person
- Autosuggestionen werden meist mit innerer Stimme gesprochen
Vergebungsarbeit
Hier bietet die Hypnosetherapie einige Therapiemöglichkeiten.
Im Rahmen der hypnoanalytischen Selbstvergebung wird Personen oder sich selbst vergeben.
Den Menschen oder sich selbst gegenüber, die dafür verantwortlich waren, dass negative Ressourcen entstanden sind.